Als ich mir am Ende meines Rückblicks auf 2022 die Frage stellte, unter welchem Motto das Jahr 2023 für mich stehen darf, kamen wie aus der Pistole geschossen zwei Worte in mein Bewusstsein: Abenteuer und Sicherheit.
Direkt konnte ich die Einwände hören, die andere wahrscheinlich anbringen würden, wenn ich ihnen davon erzähle: “Widersprechen sich Abenteuer und Sicherheit nicht?”
Steht das Streben nach Sicherheit dem Erleben von Abenteuern im Weg, schließt es sogar mehr oder weniger aus?
Warum das ganz und gar nicht so ist und “gesunde Abenteuer” ohne eine gewisse Art der Sicherheit nicht möglich sind, darauf will ich im Folgenden eingehen. Und auch darauf, was Abenteuer und Sicherheit für mich persönlich bedeuten und wie ich sie in diesem Jahr leben will.
Was bedeuten “Abenteuer” und “Sicherheit” eigentlich?
Wenn wir an “Abenteuer” denken, spielen mehrere Dimensionen eine Rolle:
Zum einen beschreibt der Duden (den ich zur Begriffsklärung gerne hinzuziehe, wie z. B. auch in diesem Artikel zum Thema Gewohnheiten) ein Abenteuer als “außergewöhnliches, erregendes Erlebnis.” Etwas Neues also, etwas nicht Alltägliches, das mit Gefühlshochs wie Freude, Spaß, Lust einhergeht.
Zum anderen ist da aber auch die Bedeutungsnuance der “gefahrvolle[n] Situation” – da denke ich dann an Geschichten wie Indiana Jones (oder andere Action-Filme), in denen ein*e Held*in sich ins Unbekannte stürzt und früher oder später immer mit lebensgefährlichen Situationen konfrontiert wird.
“Sicherheit” ist laut Duden der Zustand des “Geschütztseins vor Gefahr oder Schaden“, das „höchstmögliche Freisein von Gefährdungen.” Klingt jetzt erstmal positiv, oder? Niemand strebt schließlich an, sich Schaden zuzufügen. Wir alle möchten frei von Gefährdungen leben – das ist tief in unserem Wesen und unserer Physis verankert.
Was das Nervensystem damit zu tun hat
Beim Thema Sicherheit kommt nämlich auch unser zentrales Nervensystem ins Spiel: Sicherheit ist seine Maxime – es ist dazu da, unser Überleben zu sichern und uns vor Gefahren zu schützen. Als Schaltzentrale in unserem Gehirn scannt es deshalb permanent alle internen und externen Prozesse nach potentiellen Gefahren. Und je nachdem, wie der Scan ausfällt, leitet es Reaktionen unseres Organismus in die Wege, die wir nur zu einem Bruchteil bewusst wahrnehmen.
Seine raffinierten Schutzmechanismen blockieren besonders gerne alles, was Veränderung bedeutet – denn jede Veränderung bedeutet zunächst mal Gefahr: Mit dem Status quo haben wir bis hierher schonmal überlebt. Daraus folgert das Nervensystem, dass auch unser weiteres Überleben gesichert ist, wenn wir alles genau so belassen, wie es ist. Es leitet also völlig autonom alles in die Wege, um den Status quo beizubehalten.
Abenteuer und Sicherheit – ein Widerspruch per definitionem?
Abenteuer bedeutet also, sich außergewöhnlichen (vom Status quo abweichenden) bis gefahrvollen Situationen auszuliefern. Sicherheit bedeutet hingegen die Abwesenheit von Gefahr und um unser Überleben zu sichern, sorgt das Nervensystem sogar ohne unser Zutun – autonom – dafür, dass genau diese gewährleistet ist.
Klingt nach unüberwindbaren Differenzen, oder?
Wie ist das bei dir, was lösen die Begriffe in dir aus?
Sind Abenteuer für dich eher etwas Positives oder etwas, das dir Angst macht?
Und ist Sicherheit der beruhigende Gegenpol dazu, oder assoziierst du sie eher mit Langeweile?
Stehen sie in krassem Widerspruch zueinander und schließen einander aus?
Nun ja, das tun sie nur dann, wenn wir uns den Spaß am Leben von solch engen Definitionen von Sicherheit und Gefahr, wie sie das (dysregulierte) Nervensystem fährt, vermiesen lassen.
Eine andere Sicht auf “Sicherheit”
Ein gestresstes Nervensystem, das von Reizen überflutet wird und nie so richtig zur Ruhe kommt (= dysreguliert), nimmt (nur) das als “sicher” wahr, was es bereits kennt – paradoxerweise also auch solche Lebensumstände, die ihm eigentlich eher schaden, wie beispielsweise eine extrem von Druck geprägte Arbeitsumgebung oder Beziehungen, in denen sich altbekannte Dramen immer wiederholen, eben weil sie altbekannt sind.
Es ist hypersensibel und wittert überall Gefahr. Es klammert sich an das Vertraute, weil es schlicht keine Kapazität dafür hat, Neues angemessen zu verarbeiten. Und es klammert sich an Dinge, die äußerlich Sicherheit vermitteln. Dann streben wir z. B. nach bestimmten Berufen, können nicht ohne Partner*in sein, definieren uns über Statussymbole oder häufen Materielles an – weil uns das ein Gefühl der Sicherheit vermittelt. Weil uns – und damit auch unseren Nervensystemen – von der Gesellschaft, in der wir aufgewachsen sind, von klein auf bestimmte Dinge als “sicher” suggeriert werden.
Diese Art der Sicherheit basiert jedoch auf Dingen im Außen, über die wir 1. keine Macht haben und 2. nicht selbst bestimmen: Wir eifern einem gesellschaftlichen Ideal nach, ohne nach innen zu schauen, was wir uns eigentlich wirklich wünschen. Das kann auf Dauer (u. a.) unglücklich machen und dazu führen, dass wir ausbrennen.
Noch schlimmer kann es jedoch kommen, sollte einer oder mehrere der äußeren Faktoren mal wegbrechen, von denen wir unsere Sicherheit abhängig machen – was immer mal passieren kann, da sie schließlich außerhalb unserer Kontrolle liegen. Dann können wir mitunter völlig aufgeschmissen sein.
Innere Sicherheit – die einzig wahre Sicherheit
Um von äußeren Erschütterungen nicht gänzlich aus der Bahn geworfen zu werden, gilt es, die innere Sicherheit zu stärken. Das bedeutet vor allem, das Nervensystem zu regulieren, sodass es echte und vermeintliche Gefahren besser unterscheiden und Neues – also auch Abenteuer – gut verarbeiten kann, ohne dadurch vor Überforderung in einen Abwehr- oder Shutdown-Modus zu geraten.
Das funktioniert vor allem über die Reduktion von Reizen und über die Erfüllung der körperlichen Bedürfnisse: Wenn weniger Reize von außen auf die Sinne einprasseln, können wir bewusster darauf achten, was in uns vorgeht – körperlich wie mental.
Gerade bei den körperlichen Bedürfnissen haben wir einen großen Hebel: Je genauer wir sie wahrnehmen, desto besser können wir sie erfüllen. Dann melden die inneren Alarmsysteme weniger Gefahrenpotential an das zentrale Nervensystem und es hat mehr freie Kapazität, um die Dinge anzugehen, die Herausforderungen mit sich bringen. Wie eben alles Neue, der berühmte Schritt raus aus der Komfortzone – und auch das eine oder andere Abenteuer.
Kurz gesagt: Während Abenteuer und Sicherheit sich auf den ersten Blick zu widersprechen scheinen, ist Sicherheit in Wahrheit die Voraussetzung dafür, Abenteuer zu erleben! Jedenfalls dann, wenn wir von Abenteuern nicht komplett aus der Bahn geworfen werden und uns nach jedem kleinen Abenteuer erstmal wochenlang erholen müssen wollen.
Nur eben eine andere Art der Sicherheit als die, die uns gesellschaftlich (zumindest mal hier im deutschen Kulturkreis) vorgelebt wird.
Meine persönliche Sicht auf Sicherheit
Für mich hatte “Sicherheit” lange ein echt uncooles Image. Die Menschen, die Sicherheit als einen ihrer höchsten Werte leben, waren meiner Ansicht nach schlicht und einfach Spießer.
Arrogant much?
Mittlerweile habe ich – glaube ich 😄 – zwei Dinge verstanden:
- Es gibt Menschen, die mit 9-to-5-Job und unaufgeregtem Leben in ihrem Vorstadthäuschen wirklich zufrieden sind – auch, wenn es außerhalb meiner Vorstellung liegt, weil in einem solchen Lebensentwurf einige meiner Werte (wie Abenteuer) keinen Platz haben (oder zu haben scheinen).
- Sicherheit ist DAS menschliche Grundbedürfnis – ohne Sicherheit geht nichts. Wer bin ich also, Menschen dafür zu verurteilen, die nach Sicherheit streben? Ich bin eben ziemlich privilegiert und in großer Sicherheit – vor allem, was äußere Sicherheitsfaktoren angeht – aufgewachsen. Viele andere hatten nicht das Glück. Und selbst wenn: andere Werte = andere Lebensentwürfe. Und das ist ok! Ich wünsche mir, dass alle ihr bestes Leben leben – wie das individuell aussieht, kann ich nun mal nicht beurteilen und keinesfalls ist mein Lebenswurf irgendwie besser als davon abweichende.
Meine wichtigste Erkenntnis im Hinblick auf Sicherheit ist jedoch die Unterscheidung zwischen Sicherheit im Außen und im Innen. Je mehr ich z. B. über das Nervensystem lerne, desto mehr sehe ich auch: Ich musste mir nie viele Gedanken über meine äußere Sicherheit machen – aber im Inneren sah es oft anders aus.
Was Sicherheit und Abenteuer für mich früher bedeuteten
Ein gewisses Urvertrauen wurde mir in die Wiege gelegt, ich war schon immer überzeugt davon, dass am Ende alles gut ausgeht, was immer ich auch anpacke.
Doch wer sich meine Geschichte anschaut, wird z. B. erkennen, dass ich mir selbst bzw. meinen Stärken und Fähigkeiten lange kaum vertraut habe und damit immer noch ab und zu “struggle”.
Lange Zeit kannte ich mich selbst kaum! Ich hatte mich total von mir entfremdet, weil mein Nervensystem überfordert war und lieber mal auf Distanz ging, damit ich nicht völlig kollabierte.
Zu dieser Zeit suchte ich sowohl Sicherheit als auch Abenteuer eher im Außen:
Sicherheit suchte ich vor allem in Beziehungen – was mir oft genug komplett um die Ohren flog, wenn eine solche Beziehung, die (vermutlich auf beiden Seiten) auf alten Traumata fußte statt auf echter Verbindung, mal wieder in die Brüche ging. Aber auch in meiner Berufswahl ging ich sehr konservativ nach dem Motto “lern was G’scheits” vor, studierte BWL und schnappte mir einen „sicheren“ Job.
Meinen Abenteuerdurst stillte ich z. B. durch Feiern, gerne mit (viel) Alkohol und Jungsgeschichten… vor allem aber dadurch, dass ich weg wollte: Erst weg von zu Hause, dann weg von meinem damaligen Freund, dann ans andere Ende der Welt (in jede Richtung einmal). Zuletzt dann 2019/20 weg von meinem Arbeitgeber und (nach einer Auszeit) rein in das Abenteuer Selbstständigkeit.
Besonders beim Reisen lebte ich eine Art von Abenteuer, die ich heute so nicht mehr angehen würde – und die mich auch damals total überforderte, wie ich rückblickend weiß: Die klassischen Backpacking-Touren mit möglichst vielen Zielen in möglichst wenig Zeit, also 3-4 Wochen am Stück unterwegs sein und maximal 2-3 (selbstverständlich prall gefüllte) Tage am selben Ort.
Manche dieser Entscheidungen waren echt ungesund, andere sehr gut für mich. Und alle haben sie mich zu der Person gemacht, die ich heute bin – ich bereue nichts 😁
Vor allem kann ich heute durch all diese Erfahrungen klar(er) sehen, wie ich Sicherheit und Abenteuer heute für mich definiere und leben möchte!
Sicherheit: eine (neue) Definition
Heute würde ich Sicherheit ungefähr so definieren:
Sicherheit ist das Wissen und Vertrauen, physisch und psychisch unversehrt zu bleiben. Der Zustand, keiner unmittelbaren Gefahr für Leib und Leben ausgesetzt zu sein, ein sicheres Umfeld zu haben und mich entfalten zu können.
Der wichtigste Faktor für echte Sicherheit ist dabei die innere Sicherheit:
Das Wissen und das Vertrauen, dass alles gut wird, ich mit allem irgendwie umgehen kann, Unterstützung habe oder in der Lage bin, welche zu finden, aber auch alleine handlungsfähig bin – selbst wenn ich Herausforderungen oder gefährlichen Situationen gegenüber stehe! Das Wissen und das Vertrauen, dass ich genug kann, genug habe und genug bin, um mit Herausforderungen umzugehen oder, wie ich es gerne sage, die Stürme des Lebens zu meistern.
Wie ich Sicherheit und Abenteuer 2023 (er)leben will
Mikro-Abenteuer erleben
Ich will dieses Jahr (noch mehr) meine Umgebung erkunden – sogenannte “Mikro-Abenteuer” erleben. Dafür habe ich im letzten Jahr (und sowieso mit unserem Umzug hierher) eine wunderbare Grundlage geschaffen. Ich war nämlich eigentlich nie ein großer Fan von Spaziergängen oder gar Wanderungen – und trotzdem schon immer sehr naturverbunden.
Wie das geht? Nun ja, ich bin in einem 200-Seelen-Dorf mitten im Pfälzerwald aufgewachsen. Aus jedem Fenster bot sich ein Blick auf wunderschöne Natur und ich musste nur mein Zimmerfenster öffnen, um quasi im Wald zu sein. Ab und zu war ich auch mal in den Wäldern und auf den Wiesen unterwegs, aber meistens tatsächlich in meinem Zimmer, am Lesen, mit wunderbarster Ruhe und frischer Luft. Ich musste nirgendwohin, um draußen zu sein 😀
Das verhält sich an unserem jetzigen Wohnort anders. So richtige Ruhe gibt es hier nur nachts, wenn mal nicht die ganzen Autos am Haus vorbeifahren. Ich genieße unseren Balkon, der zum geschützten Hinterhof rausgeht. Aber um die Ruhe und Naturnähe (oder eher das mitten-in-der-Natur-Sein) zu erleben, nach der sich alles in mir so oft sehnt, muss ich mindestens ein paar Schritte gehen, wenn nicht sogar an einen Ort fahren, wo es insgesamt ruhiger ist.
Beides möchte ich dieses Jahr (noch) öfter tun: Mehrmals pro Woche hier rausgehen und die Natur entdecken und mehrmals pro Monat z. B. in meinen Heimatort oder an einen ähnlich ruhigen Ort in der Umgebung fahren und die Stille genießen.
Dabei geht es mir nicht darum, möglichst viele Kilometer zu laufen, möglichst viele unbekannte Orte mal kurz zu sehen o. Ä. – sondern darum, einen Ort wirklich in der Tiefe zu erfahren. Und das geht am besten langsam bzw. mit Zeit zum Stehenbleiben – oder Hinsetzen – und Wahrnehmen. Mit allen Sinnen.
Durch Mikro-Abenteuer innere Sicherheit schaffen
Durch das Wahrnehmen und die Naturverbindung tue ich genialerweise gleichzeitig etwas für mein Nervensystem – und sorge für innere Sicherheit!
Zum einen sende ich durch das Zeitnehmen und Langsammachen ein Signal an mein Nervensystem: Hier herrscht kein Stress, keine Gefahr. Ich habe alle Zeit der Welt und kann mich entspannen.
Zum anderen wirken die ätherischen Öle v. a. des Waldes zusätzlich beruhigend auf das ganze System und aktivieren den Parasympathikus.
Hinzu kommen die natürlichen, ruhigen Farben natürlicher Landschaften und ihre so anderen Geräuschkulissen: Meeresrauschen, Vogelgezwitscher, Regenprasseln, Bachplätschern oder das Wogen der Baumwipfel im Wind statt Räder auf Beton, Motorengeräusche, Handyklingeln (echt mal, bitte einfach lautlos schalten 😅) usw.
All das wirkt beruhigend auf den Organismus und bringt uns Stück für Stück auch zurück zu unserer eigenen Natur.
Dadurch lernen wir – oder erinnern uns vielmehr daran -, dass alles seinen natürlichen Fluss hat und es eigentlich komplett unsinnig ist, sich so einen Dauerstress zu machen, wie es in unserer modernen Welt oft der Fall ist. Ständige, konstante Leistung und Erreichbarkeit, immer auf der Suche nach dem nächsten Hoch, um das Gefühl zu lindern, nie genug zu sein – dieser Druck macht erwiesenermaßen krank. Er ist es, der unser Nervensystem in Dauer-Alarmbereitschaft versetzt!
Zeit in der Natur wirkt dem entgegen – und wenn wir bei solchen Natur-Auszeiten bzw. Mikro-Abenteuern ab und zu mal neue Wege gehen, trainiert das wiederum das Nervensystem: in sicherer, reizarmer Umgebung Unbekanntes zu erforschen ist ein wunderbares Training für größere Abenteuer und Veränderungen!
Weitere Abenteuer für mein 2023
Auch ein paar größere Abenteuer stehen für mich 2023 auf dem Plan:
- unsere Hochzeitsfeier Ende Mai und alles, was dafür zu planen ist
- unsere Flitterwochen Ende des Jahres – endlich mal wieder eine größere Reise planen, diesmal mit einem ausgewogenen Mix aus spannenden Eindrücken und entspannenden Ruhezeiten
- all das Neue, das mir mit Wunderland Coaching begegnen wird: in Q1 liegt mein Fokus auf der Kommunikation – ich werde Website und Angebote überarbeiten, meinen Newsletter wiederbeleben, meine Blog-Schreibroutine entwickeln, mit mehr Fokus und Planung Social-Media-Beiträge kreieren, neue Vertriebswege ausprobieren und mit neuen Kund*innen arbeiten.
Mit meinen Herzensangelegenheiten rauszugehen in die Welt, ist schließlich auch immer wieder ein Abenteuer! Und wer weiß, was die drei weiteren Quartale noch bringen werden!
- mein zweites Herzensprojekt “Marie-Elisabeth Hirsch – Lektorat & Korrektorat”, dem ich auch endlich richtig Leben einhauchen werde: Ich habe schon eine lange Liste an Content-Ideen und weiß, damit kann ich geschätzten Kolleg*innen, aber auch Menschen aus ganz anderen Branchen helfen!
- kurz- oder vielleicht sogar langfristig zusätzliche, neue berufliche Wege (in Teilzeit), denn vor allem mit den ersten beiden oben genannten Abenteuern kommen schließlich auch ein paar Kosten auf uns zu.
- und nicht zuletzt all das, was das Leben so an ungeplanten und unplanbaren Abenteuern für mich bereithält!
Vielleicht nicht in diesem, aber spätestens im nächsten Jahr habe ich außerdem riesige Lust auf einen Gleitschirmflug über den Pfälzerwald. Die “Duttefliecher” beobachte ich hier in der Gegend des Öfteren und stelle mir die Aussicht von oben über meine wunderschöne Heimat einfach grandios vor! (Und eigentlich träume ich seit meinem Tandemflug vor fast genau 10 Jahren in Queenstown, Neuseeland davon, wieder in die Lüfte zu steigen 🪂)
Meine Art der Sicherheit für mein 2023
Wie sicherlich im Verlauf des Artikels schon deutlich wurde, steht für mich in diesem Jahr vor allem die innere Sicherheit im Vordergrund.
Zu diesem Zweck werde ich noch mehr über das Nervensystem lernen – was wiederum in meine Coachings einfließen wird, wie z. B. in das 7-Wochen-Programm “sicher in dir”.
Und natürlich werde ich mich meinem eigenen Nervensystem widmen – durch konkrete Übungen und vor allem durch Zeiten der Ruhe, der Stille und des nach-innen-Lauschens. Das heißt:
- mich um meine Grundbedürfnisse kümmern: essen, wenn ich Hunger habe (das vergesse ich manchmal, wenn ich so “im Modus” bin), trinken, wenn ich Durst habe (bzw. schon vorher; hier bin ich schon auf einem sehr guten Weg), aufs Klo gehen, wenn ich muss (auch daran, das genauer wahrzunehmen, darf ich noch arbeiten!), schlafen, wenn ich müde bin (die wohl größte Herausforderung für mich).
- weniger Zeit auf Social Media und generell am Handy / Bildschirm verbringen
- mehr Bewegung (vor allem Spaziergänge (Mikro-Abenteuer 😍), Yoga, aber auch mal tanzen, schütteln, Stretching und Kräftigung abseits von Yoga)
- meditieren (geführt oder “einfach nur” Zeit in Stille verbringen)
- Atemübungen
- Journaling
- und, hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde: ein wenig mehr Struktur. Vor allem in meiner Arbeitsweise (z. B. Content-Planung), aber auch bei manchen Dingen, die mir privat wichtig sind, wie Kontakte zu lieben Menschen und Quality Time.
Zusätzlich zur inneren Sicherheit wurde mir allerdings im Laufe des letzten Jahres klar, dass ich auch auf einen gewissen äußeren Sicherheitsfaktor achten sollte: die finanzielle Sicherheit.
Es ist schon so, dass ich durch meinen Sprung in die Selbstständigkeit diese Säule ganz gehörig ins Wanken gebracht habe. Ich bin unendlich dankbar für das Privileg, dass ich das – dank meiner Familie, die mich unterstützt – so machen konnte, ohne meine Existenz zu ruinieren.
Obwohl die Umsätze mit Wunderland Coaching auch im zweiten Business-Jahr sehr weit von meinen Wunsch-Umsätzen oder auch nur einer annähernden Existenzsicherung entfernt lagen, glaube ich weiterhin an mein “Business-Baby”, an meine Vision und vor allem meine Mission, Menschen darin zu unterstützen, ihr Leben zu leben, statt nur ein Spielball der Erwartungen anderer oder der Gesellschaft zu sein.
UND ich habe festgestellt, wie mir der finanzielle Druck immer wieder dabei in die Quere kam, diese Mission mit voller Kraft und Ruhe in die Welt zu bringen. Wie weiter oben beschrieben, war mein Nervensystem einfach zu oft mit Existenzängsten beschäftigt, um meiner Kreativität freien Lauf lassen und mit Selbstsicherheit und -vertrauen meine Message konstant und auf meine Weise rüberbringen zu können.
Das Ausmaß an (drohender) äußerer Unsicherheit torpedierte auch meine innere Sicherheit. Wenn es um Existenzängste geht, ist für das Nervensystem nämlich Schluss mit lustig und aktuell gibt es einfach sehr wenig, was ich seinen Gefahrenmeldungen diesbezüglich entgegensetzen könnte.
Von dieser Erkenntnis rührt der Punkt, den ich auch schon in meiner “Abenteuer-Auflistung” genannt habe: neue, zusätzliche Teilzeit-berufliche Wege. Noch vor einem Jahr habe ich mich dagegen komplett versperrt – aus Angst, dann nicht mehr genügend Energie für meine eigenen Projekte übrig zu haben.
Heute bin ich mir sicher, dass ich in den letzten drei Jahren so gut mit mir gearbeitet habe, dass ich mit meiner Energie mittlerweile gut genug haushalten kann – und dass eine, ja, sichere Einnahmequelle so viel Druck von mir nehmen würde, dass ich insgesamt sogar wieder mehr Energie zur Verfügung hätte.
Fokus
Nicht zuletzt ist es auch eine Frage des Fokus, meine Energie so zu lenken, dass sie genau in die Dinge fließt, die mir gut tun und die mich voranbringen.
Deshalb ist Fokus mein zusätzliches Wort für 2023, das mich vor allem durch mein berufliches Jahr begleiten und geleiten darf.
Abenteuer, (innere) Sicherheit und Fokus sind es also bei mir – was sind deine Themen für das neue Jahr? Lass’ es mich gerne wissen, ich freu’ mich, von dir zu hören!
Deine
P. S.: Für deine innere Sicherheit zu sorgen, lege ich dir übrigens ohnehin wärmstens ans Herz, egal, was du sonst noch so vor hast 🙂
Wenn du das in Begleitung tun möchtest, meld’ dich gerne bei mir!
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