Das Jahr 2022 war gleichzeitig turbulent und so ruhig wie schon lange nicht mehr. Es war eine Mischung aus Pläne machen und über den Haufen werfen, hinfallen und wieder aufstehen, ankommen und aufbrechen. Immer wieder loslassen. Genau hinschauen, was bleiben und was gehen darf. Ein Jahr der neuen Perspektiven, die zu großen Teilen daraus entstanden, dass das Leben andere Pläne hatte als ich.
Am Ende blicke ich dankbar zurück und nehme dich in meinem Jahresrückblick 2022 mit auf diese Reise.
Vorab möchte ich aber noch danke sagen: An dich, der*die du das hier gerade liest; an all die wundervollen Menschen in meinem Leben, die mich auf meinem Weg begleiten und unterstützen; vor allem an meinen größten Unterstützer, der auch dann an mich glaubt, wenn ich selbst zweifele, und mich immer wieder bestärkt, meinen Weg zu gehen. Ich bin überglücklich, ihn seit Kurzem meinen rechtmäßig angetrauten Ehemann nennen zu dürfen – auch wenn’s noch echt ungewohnt ist 😄♥️
DANKE!
Mein größtes Learning im Jahr 2022: Akzeptieren ohne zu resignieren
Eine Sache zog sich durch mein gesamtes Jahr und deshalb möchte ich damit starten:
Immer wieder sah ich mich mit Situationen konfrontiert, die meine Pläne sprengten und/oder komplett gegen meine Werte und Ideale gingen. Sei es der Ausbruch noch eines Krieges – und diesmal so nah -, all die anderen Krisen auf der Welt, Ungerechtigkeiten im großen wie im kleinen Maßstab, das grandiose Scheitern meiner beruflichen Ziele oder das unfreiwillige Umwerfen unserer Hochzeitspläne im Dezember – all das hatte eines gemeinsam: Es lief ganz und gar nicht so, wie ich es gerne gehabt hätte.
Ich wünsche mir nämlich Frieden auf der Welt, jeden Monat easy genügend tolle Kund*innen und dass geplante Feiern genauso stattfinden können, wie sie eben geplant sind… doch das Leben hat manchmal andere Pläne!
Was also tun?
Wütend sein? Traurig? Enttäuscht? Ratlos?
Ja, unbedingt – welche Gefühle sich auch immer zeigen, dürfen da sein und gefühlt werden. Es darf nur nicht so weit gehen, dass sie in Verzweiflung umschlagen: aufstehen und Krone richten ist angesagt. Konstruktiv denken. Lösungsorientiert.
Wem ist schließlich geholfen, wenn ich in (Selbst-)Mitleid verfalle und vollkommen erstarre? Richtig: niemandem.
Geholfen ist sowohl mir selbst als auch z. B. Betroffenen von Krieg und anderen Katastrophen nur, wenn ich die Situation akzeptiere, sie annehme, wie sie ist und mich dann auf meine Stärken, Lösungen und Möglichkeiten besinne.
Annehmen bedeutet: Ja, die Situation ist gerade wie sie ist. Ich kann sie jetzt, in diesem Moment, nicht ändern. Ich höre auf, mich dagegen zu wehren, und gebe mich ihr – jetzt, in diesem Moment – hin.
Das kann echt wehtun und zunächst noch mehr Enttäuschung und Traurigkeit hervorrufen (über meinen Prozess dahingehend habe ich hier mehr geschrieben). Doch dahinter warten Entspannung, Klarheit und vor allem Handlungsfähigkeit!
Für das Dagegen-Wehren geht nämlich einiges an Energie drauf. Es ist so anstrengend, daran festzuhalten, und der Fokus bleibt an den Dingen haften, die wir nicht mehr wollen.
Durch das Annehmen und Loslassen hingegen können wir den Fokus wieder darauf richten, was wir stattdessen wollen – und was wir ganz konkret dafür tun können.
Annehmen bedeutet also nicht: „Is‘ halt so, kann ich eh nicht ändern.“ (mit einem impliziten „… also versuch‘ ich’s gar nicht erst.“) Das nennt sich Resignieren und damit ist auch niemandem geholfen. Das ist vielmehr ein (übrigens ganz normaler) Schutzmechanismus des Nervensystems, sozusagen sein „last resort“: das Abkoppeln von den eigenen Gefühlen. Denn wenn ich nichts fühle, kann mich auch nichts verletzen. Ich kann aber eben auch nicht mehr wahrnehmen, was mir wichtig ist! Wofür ich mich einsetzen will, wofür es sich – für mich – „zu kämpfen lohnt.“ In diesem Modus geht es nur noch ums Funktionieren.
Ich habe in diesem Jahr einen gesunden Mittelweg gefunden: Wie kann ich wahrnehmen, was in der Welt vor sich geht, ohne drüber zu verzweifeln und in Schockstarre zu verfallen? Wie kann ich mit schwierigen Situationen umgehen, ohne mich daran aufzureiben?
Die Antwort lautet für mich: akzeptieren ohne resignieren. Und das funktioniert, indem ich gut für mich sorge und meine Grundbedürfnisse stille: Mir viel Zeit für mich nehme, mich mit schönen Dingen beschäftige, meditiere, mich regelmäßig bewege, Zeit in der Natur verbringe, Zeit mit lieben Menschen verbringe, liebevoll mit mir selbst umgehe,… und nicht zuletzt: für meine körperlichen Grundbedürfnisse sorge, sprich esse, wenn ich Hunger habe, trinke, wenn ich Durst habe (bzw. schon davor), aufs Klo gehe, wenn ich muss, ausreichend schlafe. Diesen einfachen Grundsatz habe ich dieses Jahr von Nervensystem-Queen Britta Kimpel „gelernt“ (eigentlich wissen wir das doch alle, oder? Aber wissen ist eben nicht gleich anwenden 😉) und bin ihr sehr dankbar für diesen Reminder.
Rückblick auf meine Ziele für das Jahr 2022
Meine Jahresziele hatte ich vor allem in Form meiner Rauhnachtswünsche festgehalten. Einige der Formulierungen unten – die mit den vielen Attributen 😃 – stammen daraus. Besonders zwei Punkte finde ich dahingehend echt witzig: Man könnte mit Fug und Recht behaupten, sie seinen sogar sehr präzise erfüllt worden – nur eben (zunächst) anders, als gedacht. Errätst du, welche zwei Punkte mich so zum Schmunzeln bringen?
private Ziele
- eine regelmäßige, zuverlässige, sympathische Hilfe im Haushalt: check ✅ – sogar in zweierlei Hinsicht: im Januar kam unsere Küche samt Spülmaschine an 😂 seit November haben wir auch eine menschliche Haushaltshilfe, die wir jetzt schon nicht mehr missen möchten!
- mich in meinem wunderschönen, gemütlichen Zuhause pudelwohl fühlen: check ✅
- standesamtlich heiraten: check ✅ (auf Umwegen – siehe unten beim Punkt „Erstens kommt es anders…“)
- die standesamtliche Trauung mit den „wirklich wichtigen Menschen“ feiern: ❓ – Wie man’s nimmt: wir waren letztendlich nur zu zweit 😄
- wunderschöne Location & Termin für unsere „große“ Hochzeitsfeier 2023 finden: check ✅
- Hochzeitseinladungen verschicken: ❌ – das haben wir in diesem Jahr einfach nicht mehr geschafft, obwohl alles Notwendige dafür schon längst feststeht 😅
- einen langen Urlaub machen: ❌ – dafür mehrere kurze… auch okay, aber einer von 3 Wochen oder mehr hätte es auch noch sein dürfen!
berufliche Ziele
- „Ich arbeite mit absoluten Traumkundinnen zusammen, habe viel Freude an meiner Arbeit und kreiere mit Wunderland Coaching mit Leichtigkeit 40.000 € oder mehr im Jahr 2022.“ So lautete mein Rauhnachtswunsch für mein Business. Die drei Aspekte möchte ich hier kurz aufdröseln:
- Traumkundinnen: check ✅ – die Kundinnen, die ich hatte, waren genau das! ♥️
- Freude an meiner Arbeit: größtenteils check ✅ – ich habe auch Dinge ausprobiert, die sich als „nicht meins“ herausgestellt haben. Das gehört einfach dazu und ich bin froh, es probiert zu haben.
- 40.000 € oder mehr Jahresumsatz (mit dem obligatorischen Zusatz „mit Leichtigkeit“ 🤪): ❌ – nicht mal annähernd, denn die Traumkundinnen, die ich hatte, waren dafür viel zu wenige!
- mein Ding machen und weniger schauen, was andere tun: Tendenz steigend ↗️ das hat 2022 definitiv besser geklappt und mich wieder ein gutes Stück weit zurück auf meinen eigenen Weg geführt (nach einem 2021, in dem ich so im Impostor-Syndrom gefangen war, dass ich fast nur nach außen geschaut hatte) – die Zuversicht für 2023 ist groß!
übergeordnete Ziele
- meine Wahrheit sprechen und für mich einstehen: Tendenz steigend ↗️ – das klappt sowohl beruflich als auch privat immer besser.
- genau die richtigen Kontakte (solche, die mir Energie geben) im genau richtigen Maß haben: Tendenz steigend ↗️
- stabil und sicher in mir sein, Stürme mit Gelassenheit nehmen: check ✅ – und wenn ich doch mal schwanke, finde ich mittlerweile schnell in meine Mitte zurück, das zu üben hatte ich diesem Jahr ausreichend Gelegenheit 😁
- „Meine Intuition hat die Führung. In allem. Mit ihr bin ich sicher.“ Mein übergeordneter Rauhnachtswunsch und ich kann sagen: check ✅ bis auf wenige Ausnahmen 😍
Mein Jahresrückblick 2022
Wie mich meine Karten durch das Jahr begleiteten
Alles hat sein natürliches Timing – nur wir Menschen glauben immer, wir seien darüber erhaben, könnten alles planen und den Dingen unseren Willen aufzwingen…
Dieses Jahr hat mich eines Besseren belehrt.
Besonders mit Blick in die Natur habe ich gelernt, loszulassen und zu vertrauen.
Manchmal ist der beste Plan, keinen Plan zu haben!
Denn dann sind wir offen für den Rhythmus des Lebens.
„Das Rad“, das ich in den Rauhnächten 2021 für mein 2022 gezogen hatte, begleitete mich mit dieser Nachricht durch mein ganzes Jahr und erinnerte mich immer wieder an zwei Dinge:
- Nach draußen schauen: in die Natur, in der alles genau zur richtigen Zeit keimt, blüht, reift und vergeht.
Frühling, Sommer, Herbst und Winter – sie gehören untrennbar zusammen, haben alle ihre Geschenke und Qualitäten, die genau so, wie sie sind, notwendig und gut sind. - Nach innen schauen: in mein Innerstes und auf meinen Körper. Was ist gerade „dran“? Was brauche ich gerade? Ich habe in diesem Jahr noch intensiver mit meinem Menstruationszyklus gearbeitet: auch unsere inneren „Jahreszeiten“, der Zyklus aus Werden und Vergehen, bringt Geschenke mit sich.
In unserer modernen Welt soll am besten alles konstant und kontinuierlich funktionieren. Doch diese Erwartung ist eine Illusion. Sie ist unnatürlich und macht uns Menschen krank – schließlich sind wir ein Teil der Natur. Zyklische Wesen.
Schon lange verspüre ich den großen Wunsch, zu einem natürlicheren Leben zurückzukehren – einem, das mir entspricht und nicht irgendwelchen, oft so abstrakten, Erwartungen hinterherrennt.
In den letzten Jahren habe ich schon viele wichtige große und kleine Schritte in die richtige Richtung gemacht. 2019 meinen Job gekündigt, zum Beispiel. 2020 erstmal eine Auszeit genommen, um ein Stück weit zu heilen. 2021 war stark davon geprägt, doch wieder anderen Idealen hinterherzurennen – nämlich im Business-Bereich. Ich dachte, um erfolgreich selbstständig sein zu können, müsse ich mir anschauen, wie es andere machen. Von ihnen lernen. Eigentlich ein guter Gedanke, entfernte mich das doch wieder von meinem eigenen Weg.
2022 streifte ich viele Dinge wieder ab, die mir im Laufe des Vorjahres das altbekannte Gefühl gegeben hatten, nicht gut genug zu sein, nicht genug und vor allem nie das Richtige zu tun.
„Slowing down“ hieß das Motto, mit dem ich zwar nicht in mein Business-Jahr gestartet war, das sich aber schon früh abzeichnete und es mir ermöglichte, mich auf meine zweite Jahreskarte zu besinnen: Den Druiden, der mich daran erinnerte, dass die Magie – alles, was ich wirklich brauche – in mir steckt!
Schluss also mit der Vergleicheritis – besonders wichtig war es dahingehend für mich, meine Social-Media-Accounts radikal auszumisten. Mit @wunderland_coaching folge ich nur noch 33 ausgewählten Profilen. Meine Zeit auf Social Media soll mich nämlich erfreuen und – wenn ich gerade freie Kapazitäten dafür habe – inspirieren, nicht runterziehen, weil ich ständig sehe, was meine Kolleg*innen alles Tolles in die Welt bringen. Damit versaue ich nur mir selbst und ihnen die Energie. Digitalen Minimalismus kann ich nur empfehlen! Hilfreich finde ich dazu z. B. die Inhalte von Linda von digital-bilden.de.
Immer mehr Zuhausegefühl
Eins meiner großen Ziele für 2021 war der Umzug in ein neues Zuhause gewesen. 2022 hieß es dann also: ankommen!
Das hat in diesem Fall ungefähr ein halbes Jahr gedauert. Wie sehr mich der Umzug (und auch die letzten Monate im alten Zuhause, in dem ich mich nicht mehr zu Hause gefühlt hatte) angestrengt hatten, fiel mir erst im Nachhinein so richtig auf.
Einer der wichtigsten Schritte für das echte Zuhausegefühl war der Einbau unserer Küche Ende Januar.
Auf den fieberten wir so hin, dass ich sogar einen DIY-Abreißkalender dafür gebastelt habe 😄
Innerhalb von zwei Tagen wurde schließlich aus unserer chaotischen Übergangs-Küche ein wunderschöner Ort, an dem Kochen wieder Spaß macht!
Aber auch die restliche Wohnung und nicht zuletzt die wunderschöne Gegend, in der wir hier leben, tragen immer wieder aufs Neue zu diesem wohligen Zuhausegefühl bei – sieh einfach selbst ♥️
Oh du schöne Pfalz!
Hinterhof-Idylle
Fachwerkelemente + Blumen + das richtige Licht = 😍😍😍😍😍😍😍
Weltschmerz
Ich kann es nicht anders sagen: Die Nachricht über den Ukraine-Krieg haute mich um.
Als (hoch-)sensibler Mensch nehme ich die Stimmungen um mich herum schon immer sehr fein wahr und es war mir schon immer ein Rätsel, wie Menschen SO miteinander, mit anderen Lebewesen und mit unserem Planeten umgehen können, wie sie es leider oft tun: rücksichtslos, nur auf den eigenen, kurzfristigen Vorteil bedacht und offenbar mit der Einstellung „nach mir die Sintflut“.
Weltschmerz ist bei mir dementsprechend oft ein Thema – zum Glück habe ich mittlerweile meine Strategien gefunden, damit konstruktiv umzugehen.
Ich nahm mir Zeit, alles zu fühlen, was da hochkam – vor allem Wut und Traurigkeit.
Und ich ging viel in die Natur, denn den Wandel der Jahreszeiten zu beobachten und (egal, zu welcher Jahreszeit) einfach im Wald zu stehen, die frische Luft mit den ätherischen Ölen der Bäume und des Waldbodens einzuatmen, dem Rascheln der Blätter und Zwitschern der Vögel zu lauschen, gerne auch mal die Schuhe auszuziehen und den Boden unter mir – oder das erfrischende Nass des plätschernden Bachs – zu spüren, das holt mich immer wieder zurück zu mir. Zurück in den gegenwärtigen Moment, in dem doch irgendwie alles gut ist.
Waldbaden bzw. generell Zeit in der Natur ist also die Hauptzutat meines Rezepts gegen Weltschmerz. Das, oder z. B. den Balkon zu bepflanzen: Auch daran lässt sich wunderbar das Werden und Vergehen der Natur beobachten und damit in Kontakt mit der eigenen Natur kommen.
An einem Tag Anfang März, als der Weltschmerz besonders groß war, habe ich die Wirkung von Naturzeit in Bildern festgehalten: das rechte Bild entstand nur knapp 10 Minuten später als das linke, nachdem ich 5 Minuten lang einfach nur auf einem Baumstumpf gesessen und die Umgebung in mich aufgesogen hatte.
Siehst du den Unterschied auch so deutlich?
Mein Krafttier des Jahres: die Eidechse
Bei meinen Spaziergängen begegnete mir ein Tier im Jahr 2022 ganz besonders oft – die Eidechse!
Und zwar dermaßen oft, dass ich mal nachschaute, was die Eidechse symbolisiert, und sie zu meinem persönlichen Krafttier des Jahres ernannte.
Dieser Artikel sprach mich dazu besonders an (kein Wunder, nennt sich die Verfasserin doch „die Waldfrau“ 😃): https://www.die-waldfrau.de/dein-krafttier/symbolik/eidechse/
Demnach steht die Eidechse spannenderweise dafür, der eigenen Intuition zu folgen und sich nicht von anderen ablenken zu lassen (mein Jahresthema!), für feine Wahrnehmung (🙋♀️), regelmäßige Pausen (🙋♀️) und dafür, bei Bedarf einen Teil von sich zurückzulassen, um voranzukommen, so, wie die Eidechse eben bei Gefahr ihren Schwanz abwerfen kann (der dann wieder nachwächst, keine Angst).
Faszinierende Tiere, diese Eidechsen!
Urlaub mal anders: Hunde- und Haussitting
Im Frühjahr und Sommer kam ich auf den Geschmack einer etwas anderen Art des Urlaubs: Haussitting, gerne auch in Kombination mit Hundesitting. So verbrachten wir entspannte Pfingsttage im Haus meiner Mama und 10 Tage Poolurlaub mit mediterranem Flair im Haus meiner Schwiegereltern.
Hitzewelle
Ich bin eine Frostbeule und friere bei allem unter 24 Grad. Dementsprechend hab ich mich echt über den warmen Frühling gefreut. Im Sommer, bei dauerhaften Temperaturen jenseits der 34 Grad, wurde es dann aber sogar mir zu bunt… Ob wir uns wohl darauf einstellen müssen, dass das zukünftig das „neue Normal“ wird?
Falls ja, müssen wir uns in Deutschland unbedingt darauf besinnen, dass bei solchen Temperaturen kein „business as usual“ erwartet werden kann. Nicht umsonst gibt es z. B. in Spanien die berühmte Siesta: Bei solcher Hitze ist der Körper eigentlich durch das reine Sein so gut wie ausgelastet. Dann brauchen wir mehr Pausen, am besten generell ein reduziertes Arbeitspensum, und müssen besonders gut für uns (und andere) sorgen – und nachsichtig sein: die Anfälligkeit für psychische Krankheiten und das Aggressionspotential steigen (eben weil das ganze System dann mit der Hitzebewältigung beschäftigt ist und weniger Kapazitäten für Dinge wie den achtsamen Umgang mit sich selbst und den Mitmenschen übrig sind). Siehe Straßenverkehr 🙈
Das Geschenk der Stille
Im August schenkte ich mir selbst eine Woche nur für mich. Ich mietete mich in ein Ferienhäuschen ein, ganze 7 km von zu Hause entfernt, und verbrachte eine wundervolle Zeit alleine.
Inmitten der wunderschönen Natur und fast ohne jeglichen Kontakt mit anderen Menschen, stellte ich zwei Dinge fest:
- In einer solchen Umgebung brauchte ich keine regelmäßige Meditationspraxis – ich saß ohnehin oft einfach da, lauschte dem Rauschen des Waldes und den Geräuschen der Tierwelt oder lag abends unter dem funkelnden Sternenhimmel. Ich war ohnehin so im Moment und ging so achtsam durch den Tag, dass es keine dedizierte Übungszeit brauchte – im Gegensatz zu meinem Alltag, in dem ich schon alleine durch die Hektik und Geräuschkulisse vorne auf der Straße, die an unserer Wohnung vorbeiführt, manchmal so grund-gestresst bin, dass ich die Meditationszeit als Rückzugsort dringend benötige.
- Durch das Abschalten äußerer Reize, vor allem von allem Beruflichen, das im Hinterkopf doch immer irgendwie mitschwingt, wurden Kapazitäten frei und plötzlich nahm ich die feinen Impulse meiner Intuition wieder ganz deutlich wahr – so deutlich wie schon lange nicht mehr. Das größte Geschenk der Stille war eine neue berufliche Idee: die Verwirklichung meines Kindheitstraums, als Lektorin und Korrektorin zu arbeiten. Einige Testkundinnen durfte ich damit schon begleiten und kann es kaum erwarten, das regelmäßig zu tun!
Diese Art der Stille könnte man als mein Lebenselixier bezeichnen: In ähnlicher Umgebung bin ich aufgewachsen – inmitten der Natur mit nur ganz wenigen menschlichen Geräuschen (wie klassischerweise den Nachbarn, die samstagmorgens den Rasen mähten 😄). Diese Wohnumgebung wünsche ich mir zukünftig wieder in meinem Leben. Auch, wenn ich an meinem aktuellen Wohnort auch sehr glücklich bin, weiß ich doch ganz klar, dass ich hier nicht für immer bleiben werde.
Noch mehr Stille und Zweisamkeit
Auch im Spätsommerurlaub mit meinem Mann (hihi) genossen wir vor allem die Stille, Ruhe und Abgelegenheit unserer Ferienwohnung, die wenigen Programmpunkte und das einfach Zusammensein.
Ich lasse am besten die Bilder für sich sprechen:
Hochzeitsvorbereitungen
Nach unserem Urlaub starteten wir in die Planung und Vorbereitung unserer Hochzeit: die standesamtliche Trauung und kleine Feier am 12.12.2022, die freie Trauung und große Feier im Frühling 2023.
Dieser positive Fokus half mir persönlich sehr dabei, dieses Jahr nicht in meinen klassischen Novemberblues zu verfallen (mehr darüber liest du hier)!
Die Planung verlief bisher echt gut – wir haben unseren Wunschtermin beim Standesamt bekommen und nach einem Besichtigungstag, an dem wir uns zwei Locations angeschaut hatten, schon den perfekten Ort für unsere „große“ Feier im Mai 2023 gefunden. Ich hatte vorher etwas Angst, dass es eng werden könnte, weil ich den Eindruck habe, dass „alle anderen“ solche Events gefühlt mindestens zwei Jahre im Voraus planen 😅
Darauf hatte ich so gar keine Lust – dafür bin ich nicht der Typ. Und siehe da: Wenn man nicht ein bestimmtes Datum vor Augen hat, dass es unbedingt sein muss, reichen auch weniger als 12 Monate Vorlauf aus.
Erstens kommt es anders…
À propos Hochzeit: Am 12.12., genau ein Jahr nach unserer Verlobung, sollte unsere standesamtliche Trauung stattfinden. Der Tag war so schön geplant!
Wir hatten ohne Weiteres unseren Wunschtermin beim Standesamt bekommen. Im Anschluss an die Trauung sollte es auf dem Landauer Weihnachtsmarkt einen Glühweinumtrunk geben und zum Abendessen hatten wir ein leckeres Buffet beim Lieblingsitaliener geplant. Der Brautstrauß war bestellt, der Friseurtermin gebucht, die Outfits lagen bereit.
Doch am 12.12. kam das böse Erwachen: ich nicht so ganz fit, er total am Ende, beide nach mehreren Tests (wir wollten schließlich ganz sicher gehen 🙈) sowas von Corona-positiv. Also hieß es statt schick machen und seelisch-moralisch auf den großen Tag vorbereiten: Absagen-Telefonmarathon und danach – mittlerweile beide mit Fieber – zurück ins Bett bzw. aufs Sofa.
Die Enttäuschung war groß, gleichzeitig war uns beiden klar: Das ändert nichts (bis auf das Datum) – aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Bin ich froh, dass ich keine Drama-Queen (mehr) bin, die das Ganze als Zeichen missgedeutet hätte à la „vielleicht soll es einfach nicht sein!“ 😄
10 Tage lang waren wir richtig krank. Unsere Familien versorgten uns bestens mit Medikamenten und Lebensmitteln und uns blieb nur, zu ruhen und im wahrsten Sinne des Wortes abzuwarten und Tee zu trinken. Statt Hochzeit und Flitterwochen zu Hause: Krankenlager. Das hatten wir uns echt anders vorgestellt…
… und zweitens als man denkt
Mit Beginn der zweiten Woche ging es so langsam bergauf. Und so trauten wir uns, beim Standesamt mal ganz vorsichtig-optimistisch anzufragen, ob noch in diesem Jahr eine Trauung möglich wäre.
Und die Antwort lautete: Ja! Die Mitarbeiterinnen organisierten tatsächlich noch einen Trautermin an ihrem letzten Arbeitstag des Jahres und auch unsere Gesundheit spielte mit:
Beide wieder COVID-frei und einigermaßen fit, schmissen wir uns am 23.12. in unsere Standesamt-Outfits und wurden in einer kurzen, aber wunderschönen und ganz intimen Zeremonie – nur zu zweit vor der Standesbeamtin – getraut. Danach ging’s wieder zurück aufs Sofa, denn für mehr als eine Aktivität am Tag reicht die Energie auch heute noch nicht 😅
Aber trotzdem: Was für ein perfekter Abschluss für dieses Jahr – Glück im Unglück.
Unser ganz persönliches Weihnachtswunder ♥️
Meine liebsten eigenen Blogartikel des Jahres
In diesem Jahr habe ich hauptsächlich Rückblicke verfasst. Das machte Spaß, war zum Teil aufwändiger als gedacht, weckte aber – gemeinsam mit der Serie „The Bold Type“ – immerhin meine Lust, zu schreiben und so sind schon einige Entwürfe entstanden, die 2023 ihren Weg auf den Blog finden werden.
Diese zwei Artikel möchte ich dir wärmstens empfehlen, weil in sie so viele wertvolle Insights und Tipps geflossen sind:
- Stärke deine Selbstwirksamkeit: 4 Alternativen zur täglichen To-Do-Liste
Schluss mit dem ewigen Gefühl, nie gut genug zu sein und unmöglich alles zu schaffen, was geschafft werden „müsste“ oder „sollte“! In diesem Artikel stelle ich dir 4 Alternativen zur nie enden wollenen To-Do-Liste vor, die ich selbst regelmäßig nutze und die mir Fokus, Klarheit und ein Gefühl von Selbstwirksamkeit schenken. - November ohne Blues – wie habe ich das geschafft?
Eine Reflexion und ein Guide für den Umgang mit dunklen Monaten: Wie ich das ganze Jahr über Resilienz aufgebaut habe, um der Winterdepression zu trotzen. Vielleicht ist ja auch die eine oder andere Anregung für dich dabei – der Januar ist schließlich auch so ein Monat und auch der nächste November (oder die nächste schwierige Lebensphase) kommt bestimmt!
Weitere Highlights aus meinem 2022
Meine Ziele für 2023
Mit Neujahrsvorsätzen hab ich’s ja nicht so. Ich dachte schon immer: Wenn ich was verändern will, dann braucht’s dazu kein neues Jahr! Auch allzu konkrete Zielsetzungen, z. B. mit dem SMART-Modell, sind nicht meins – ich bin der Meinung, wenn man sich zu sehr auf genau diesen Weg zu genau diesem Ziel versteift, übersieht man nur die wahren Chancen für Wachstum, die meist hinter unerwarteten Biegungen oder Abzweigungen zu finden sind.
Ein paar Vorhaben gibt es dennoch, die ich im neuen Jahr angehe oder weiterführe:
- eine schöne und vor allem entspannte Hochzeitsfeier Ende Mai
- Flitterwochen im Warmen Ende des Jahres
- meine Rücken- und Bauchmuskulatur stärken, um in meinem Brautkleid entspannt Haltung bewahren zu können
- jeden Monat zwei oder mehr Blogartikel (zusätzlich zu regelmäßigen Rückblicken) veröffentlichen – Themenwünsche oder Fragen, auf die ich eingehen soll, gerne in die Kommentare oder per Nachricht an mich!
- auf meinen sozialen Medien mindestens einmal pro Woche über meine Coaching-Angebote sprechen – bzw. den Nutzen für dich als potentielle*r Kund*in! Hier findest du übrigens mehr Infos über mein aktuelles 7-Wochen-1:1-Angebot „sicher in dir“!
- viel mehr Menschen als Coach begleiten – zwei neue 1:1-Kund*innen im Monat wären ein guter Anfang, und von da an darf das Ganze wachsen ♥️
- meine Website auf Vorderfrau bringen und vor allem an den Angebotstexten feilen – damit klar und deutlich erkennbar ist, für wen meine Coaching-Angebote etwas sind
Meine Worte für das Jahr 2023 lauten:
Sicherheit und Abenteuer.
Wie die beiden zusammenspielen und was sie – besonders in Kombination – für mich bedeuten, das greife ich gerne in einem gesonderten Artikel auf.
Nun wünsche ich dir ein gutes Ankommen im neuen Jahr und für deine Vorhaben viel Glück, Gesundheit, Liebe und ganz viele große und kleine Wunder auf deinem Weg!
Ich freu mich auf 2023 mit dir. Lass mich gerne wissen, was du dir – an Inhalten, Formaten, Hilfestellungen etc. – von mir wünschst!
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