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Zyklisch leben mit den Mondphasen

Lesedauer: 15 Minuten

Regelmäßig innehalten und in sich hineinhorchen ist das A und O für die persönliche Weiterentwicklung. Der Mond – und jede einzelne Mondphase – kann uns dafür eine wundervolle, sichtbare Erinnerung sein. Und das funktioniert sogar, wenn du eigentlich gar nicht so viel mit Spiritualität & Co. anfangen kannst!

Unser ständiger Begleiter lehrt uns vor allem eines: nichts bleibt für immer gleich – und jede Mondphase hat ihre Qualitäten. Bild: © Br Zp auf Pexels

Unser Lebensrhythmus ist heutzutage größtenteils am Außen ausgerichtet: Daten, Wochentage, Uhrzeiten. Nicht die innere Uhr gibt uns zum Beispiel das Signal, aufzustehen, sondern ein Wecker – weil wir zu einer bestimmten Uhrzeit an einem bestimmten Ort zu sein haben, um etwas Bestimmtes zu tun. Und zwar immer mit konstanter (oder, noch besser, steigender) Leistung.

Was darüber oft verloren geht, ist der Zugang zum ganz eigenen, individuellen Rhythmus – zur eigenen Natur, den eigenen Bedürfnissen. Auch die Verbindung zu jener Natur, die uns umgibt und von der wir genauso ein Teil sind wie sie von uns, findet in diesen linearen Strukturen weder Raum noch Zeit.

Allerdings: Um uns selbst wieder nahe zu kommen und ein Leben zu führen, das unseren eigenen Vorstellungen, Wünschen, Bedürfnissen und Werten entspricht, braucht es diese Verbindung!

Wie gut, dass wir einen ständigen Begleiter am Himmelszelt haben, der uns eine wunderbare, vor allem auch sichtbare Erinnerung daran sein kann! Der Mond bringt uns nicht nur ein paar allgemeine „life lessons“ mit: Mit seinen verschiedenen Phasen erinnert er uns auch daran, regelmäßig innezuhalten und die Qualitäten jeder Phase wertzuschätzen – und gerne auch für uns zu nutzen.

Muss ich spirituell sein, um mit dem Mond zu arbeiten?

Wenn ich sage, wir können die Mondphasen für uns nutzen, mag vielleicht der eine oder die andere erwidern: „Lass‘ mich bloß in Ruhe mit deinem Eso-Kram!“

Aber das ist ja gerade das Schöne am Mond:
Ihn kümmert es nicht, ob wir glauben, dass er uns individuell beeinflusst. Er lässt sich nicht beirren und zieht seine Bahnen um unseren Planeten – dabei beeinflusst er Ebbe und Flut und wir können seine zyklische Veränderung beobachten, die dafür verantwortlich ist.

Wieso sollten wir das nicht für uns nutzen? Zurück zur eigenen Natur zu finden, kann logischerweise nur auf individueller Basis funktionieren – und dazu dürfen wir gerne „Tools“ nutzen, die schon da sind, und für uns anpassen. Das ist das, was ich als „geerdete Spiritualität“ bezeichne: statt das Rad neu erfinden zu wollen und uns im Austüfteln abgehobener Praktiken zu verlieren, einfach mal umschauen und nachspüren – alles, was wir brauchen, ist schon da. Wir dürfen es nehmen und so anpassen, dass es für uns persönlich hilfreich ist.

Der Mond eignet sich wunderbar als Tool für die persönliche Entwicklung, weil er so einfach zugänglich ist. Um ihn als Erinnerung zu nutzen, brauchen wir weder einen Kalendereintrag, noch eine Pop-Up-Nachricht auf dem Smartphone (auch, wenn die als zusätzliche Stütze hilfreich sein können). Alles, was wir tun müssen, ist, ab und zu mal in den Himmel zu schauen!

Dann kann er uns deutlich sichtbar daran erinnern, zumindest mal kurz innezuhalten und nachzuspüren, in welcher Phase wir selbst uns gerade befinden. Oder gerne auch den Themen nachzugehen, für die die jeweilige Mondphase steht – darauf gehe ich gleich näher ein.

Warum mit dem Mond planen, statt mit Kalender & Co.?

Auch mit dem Mond zu planen, statt ausschließlich mit Kalenderdaten und Uhrzeiten, hat für mich vor allem diesen einen Grund: Es stellt ein Gegengewicht dar zu diesen rationalen und ohne Frage hilfreichen Konzepten. Es lenkt unseren Blick zurück zu den natürlichen Abläufen, die uns umgeben und die genauso ein Teil von uns sind wie wir von ihnen.

Gerade im beruflichen Kontext wird durch Dinge wie ([zu] eng gesteckte) Deadlines künstlicher Druck aufgebaut. Jahres- oder Monatsendstress ist wahrscheinlich vielen ein Begriff. Oder auch die schlechte Stimmung am Sonntagabend, weil montags wieder viel zu früh der Wecker klingelt. Diese Struktur hat schon ihren Sinn – doch sie führt eben auch oft zu einer Entfremdung von unseren eigenen Bedürfnissen (unserer eigenen Natur) und der Welt bzw. Natur um uns herum.

Für die persönliche Weiterentwicklung ist es außerdem immer eine gute Idee, mal die Perspektive zu wechseln und aus Gewohntem auszubrechen! Deshalb lautet mein Vorschlag: Plane weiterhin mit dem Kalender, was z. B. den beruflichen Kontext angeht und alles, was Koordinierung mit anderen Menschen angeht. Und nutze die Mondphasen für deine regelmäßige persönliche Reflexion. So mache ich es auch (größtenteils).

Das Schöne ist ja auch: es schließt sich nicht gegenseitig aus! Wir können das beste aus beiden Welten (der irdischen und der spirituellen) für uns nutzen. Beispiel gefällig? Nicht immer ist der Mond am Himmel zu sehen, und manchmal denke im Alltagstrubel sogar ich nicht daran, den Blick nach oben zu richten und zu schauen, in welcher Mondphase wir uns gerade bewegen. Deshalb habe ich mir die Voll- und Neumonde sicherheitshalber in meinen Kalender eingetragen. Alle zwei Wochen ist da also ein Eintrag, der mich manchmal überhaupt erst daran erinnert, mal wieder den Sternenhimmel zu bewundern und kurz über die Fragen zur aktuellen Mondphase nachzudenken.

Eine Übersicht findest du z. B. hier: https://www.timeanddate.de/mond/phasen/

Woran der Mond uns erinnern möchte

Der Mond hat einige wichtige, allgemeine „Lektionen“ für uns Menschen im Gepäck, die wir uns immer mal wieder in Erinnerung rufen dürfen. Das sind meiner Meinung nach die wichtigsten drei:

1. Es ist nur eine Phase.

Die wichtigste Erinnerung überhaupt: nichts bleibt für immer.

Alles Schlechte wird vergehen, also müssen wir uns nicht zu sehr den Kopf darüber zerbrechen. Es gibt immer Hoffnung!

Und auch alles Gute geht vorüber – also dürfen wir es in vollen Zügen genießen, solange es da ist, und es nicht unbemerkt an uns vorbeiziehen lassen, weil wir so mit anderen Dingen beschäftigt sind.

2. Es ist okay, nicht alles aus eigener Kraft zu schaffen.

Der Mond leuchtet nicht selbst, sondern reflektiert „nur“ das Licht der Sonne. Und doch ist er wunderschön, oder? Würde ihn irgendjemand als Loser bezeichnen, weil er nicht aus eigener Kraft heraus leuchtet? Wohl kaum.

Genauso müssen auch wir nicht alles aus eigener Kraft und Motivation schaffen. Es ist okay, auf Hilfe und Unterstützung zurückzugreifen.

Wer bringt dich zum Strahlen?

3. Jede Phase hat ihre Qualitäten.

Genauso, wie jede Phase vorübergeht, bringt auch jede ihr Geschenk für uns mit – auch, wenn wir es oft schwer, manchmal erst im Nachhinein oder vielleicht gar nicht so recht erkennen.

Besonders dann, wenn es irgendwie gerade schwer ist in deinem Leben, darfst du dich fragen: Was darf ich hier gerade lernen? (Oder was muss ich scheinbar gerade auf die harte Tour lernen?)
Dabei geht es übrigens nicht darum, auf Teufel komm‘ raus irgendetwas Positives oder Nützliches in jeder Situation zu finden. Die Antwort auf die Frage kann genauso gut lauten: „Keine Ahnung, verdammt!“ – und die „Lektion“ darin liegen, Unangenehmes und Unkontrollierbares manchmal „einfach“ (in Anführungszeichen, denn leicht ist das in aller Regel nicht) anzunehmen und auszuhalten.

Wie alles im Leben, so hat auch jede Mondphase ihre besondere Symbolik, mit der sie uns an wesentliche Dinge erinnert. Diesen Geschenken – und wie du sie für dich nutzen kannst – widmen wir uns jetzt.

Mondphase 1: Neumond

Der Mondzyklus startet – wie der Name es schon vermuten lässt – mit dem Neumond.

In dieser Mondphase steht der Mond von der Erde aus gesehen genau vor der Sonne. Er reflektiert ihr Licht direkt zu ihr zurück und ist für uns nicht zu sehen. Diese Dunkelheit dauert ungefähr 35 Stunden (Quelle).

Bei klarem Himmel ist in Neumondnächten der Sternenhimmel besonders gut zu beobachten – da dann kein störendes Mondlicht den Himmel erhellt.

Aber nicht nur das macht den Charme des Neumonds aus: die Dunkelheit des Neubeginns erinnert uns daran, innezuhalten, in den Rückzug zu gehen und zu reflektieren, wohin es für uns in den kommenden Wochen gehen darf.

schmale Mondsichel, zunehmender Mond vor rosa eingefärbtem Himmel
So sieht der Mond kurz nach Neumond aus: von der rechten Seite aus (auf der nördlichen Erdhalbkugel) füllt er sich langsam wieder auf. Bild: © Morgan Victoria auf Pexels

Fragen für die Neumond-Zeit

In der Zeit des Neumonds geht es darum, Intentionen und Ziele zu setzen – und groß zu träumen!
Hier legen wir den Grundstein für die Manifestationen der kommenden Wochen, Monate und Jahre, also dafür, was in unserem Leben entstehen darf.

Frage dich jetzt vor allem:

  • Was darf entstehen?
  • Was will ich erleben?
  • Worauf lege ich meinen Fokus?
  • Auf welche Ziele arbeite ich hin?
  • Was wünsche ich mir?
  • Wie geht es mir und was brauche ich gerade?
  • Welchen Dingen, Menschen, Gefühlen, Tätigkeiten etc. möchte ich mehr Raum schenken?
  • Wer oder was kann mich in den kommenden Wochen unterstützen?

Und auch, wenn oft davon abgeraten wird („um nichts Negatives zu manifestieren“), finde ich es sinnvoll, auch auf folgende Fragen kurz einzugehen (im Detail dann bei Vollmond):

  • Was darf weichen, um Platz für die Dinge zu machen, die in meinem Leben entstehen dürfen? Was lasse ich dafür los?
  • Was könnte mir beim Erreichen meiner Ziele in die Quere kommen?
  • Wie kann ich diese Hindernisse überwinden?
  • Was tue ich ganz bewusst nicht (mehr)? (Hier bietet sich eine „Not-to-do-Liste“ an!)

Gerne kannst du rund um diese Fragen dein ganz persönliches Neumond-Ritual kreieren: sorge für eine positive Grundenergie, zum Beispiel indem du deine Lieblingsmusik und ein paar Kerzen anmachst und eine Liste mit Dingen anfertigst, für die du dankbar bist – und widme dich dann deinen Wünschen, Zielen und Träumen.

Dabei geht es noch nicht darum, wie du diese Ziele konkret erreichen wirst. Hier kalibrierst du deinen Kompass neu, gibst das nächste Ziel für dein inneres Navi ein. Um die Zwischenstopps kümmerst du dich zu einem anderen Zeitpunkt und was die Route angeht, lässt du dem Leben (oder dem Universum, Gott oder wie du es auch nennen magst) zunächst freie Hand, dessen Wege nun mal oft unergründlich sind.

Mondphase 2: zunehmender Mond

Während der Mond von der rechten Seite her stetig zunimmt, geht es darum, die Ziele in die Tat umzusetzen, die du dir zu Neumond gesetzt hast.

Jetzt geht es um das Wie und du darfst dir Fragen stellen wie:

  • Welche konkreten Schritte braucht es, um meinen Zielen/Wünschen/Träumen näher zu kommen?
  • Welche eine kleine Sache kann ich heute dafür tun? („The One Thing“, mehr dazu hier.)
  • Was sind Meilensteine auf meinem Weg dorthin? Woran merke ich, dass ich sie erreicht habe? Und wie feiere ich sie?
  • Wie sorge ich dafür, dass ich auf dem Weg Spaß habe und mich gut um mich selbst kümmere?

… und diese dann natürlich auch in die Tat umsetzen.

Zwischendurch ist es auch in dieser Mondphase (wie immer) sinnvoll, regelmäßig innezuhalten und zu reflektieren: „Wie läuft’s? Bin ich auf dem richtigen Weg? Wo braucht es eventuell kleine Kurskorrekturen? Welche Unterstützung brauche ich zusätzlich und wo bekomme ich sie?“

Dazu bietet sich zum Beispiel tägliches Journaling und/oder Meditieren an.

Oft setzen wir nämlich alles daran, möglich effizient zu sein und schnell voranzukommen, und verlieren aus dem Blick, ob das, was wir tun, überhaupt zielführend ist! Im besten Fall ist beides gegeben: dass wir die Dinge richtig tun (Effizienz) und dass wir die richtigen Dinge tun (Effektivität). Mit deinen Herzenszielen im Kopf, frag dich doch mal, was wirklich schlimmer wäre: langsam, aber sicher auf sie zuzugehen und sie am Ende vielleicht ein bisschen später zu erreichen als ursprünglich geplant – oder schnell voranzuschreiten, aber irgendwann deine eigentlichen Ziele, Wünsche und Träume aus dem Blick zu verlieren?

Ein besonders kraftvoller Moment zum Innehalten ist übrigens der Halbmond, der ca. eine Woche nach Neumond stattfindet, also genau zwischen Neu- und Vollmond liegt.

zunehmender Halbmond vor blauem Abendhimmel und rosa beleuchteten Wolken
Zunehmender Halbmond (auch erstes Viertel genannt): die rechte Seite des Mondes ist wieder „gefüllt“. Bild: © hans middendorp auf Pexels

Mondphase 3: Vollmond

Etwa zwei Wochen nach dem Neumond hat der Mond die Erde zur Hälfte umrundet. Er steht jetzt sozusagen der Sonne gegenüber und reflektiert mit seiner ganzen „Vorderseite“ ihr Licht zu uns zurück.

Der leuchtende Vollmond ist zugleich ein Symbol für Fülle und für den kraftvollen Startpunkt eines Loslass-Prozesses. Symbolisch richtet er sein helles Licht nämlich wie einen Scheinwerfer auf die Dinge, die wir ansonsten von uns wegschieben und eigentlich nicht sehen wollen – bewusst oder unbewusst. Nicht umsonst werden sie auch als „Schattenthemen“ bezeichnet: Wir wollen sie nicht haben, schieben sie von uns weg, doch werden sie nicht los. Das geht erst dann, wenn wir uns aktiv mit ihnen auseinandersetzen. Wenn sie einmal den Raum bekommen haben, den sie einfordern, und uns die Nachricht überbracht haben, für die sie in unser Leben getreten sind, haben sie ihren Zweck erfüllt und lassen uns ganz von alleine in Ruhe.

Vollmond an blauem Himmel, der nach unten hin in das Orange der untergehenden Sonne übergeht. Im Vordergrund die schwarzen Umrisse eines Baums auf einer Wiese.
Der Vollmond strahlt in voller Pracht. Bild: © David Besh auf Pexels

Fragen für die Vollmond-Zeit

Folgende Fragen kannst du dir rund um die Vollmond-Zeit stellen:

  1. Zum Thema Fülle:
  • Wofür bin ich dankbar? (Für welche Dinge, Menschen, Situationen, Umstände, Erlebnisse, Ereignisse,… in meinem Leben?)
  • Wo sehe und erlebe ich Fülle in meinem Leben?
  • Wie kann ich noch mehr Fülle in meinem Leben kreieren bzw. einladen?
  1. Zum Thema Loslassen:
  • Was ist es an der Zeit, loszulassen?
  • Was hat in meinem Leben ausgedient?
  • Was steht mir im Weg?
  • Was gehört nicht (mehr) wirklich zu mir?

Das können materielle Dinge sein (Stichwort ausmisten), genauso wie seelischer Ballast (Gedanken, Glaubenssätze, alte Geschichten, Selbstzweifel, ein schlechtes Gewissen, Vorwürfe gegen sich selbst oder andere,…).

Da Loslassen in aller Regel Veränderung nach sich zieht und Veränderungsprozesse meist nicht ganz einfach sind, schau unbedingt auch darauf – um es dir selbst einfacher zu machen:

  • Wer oder was kann mich in diesem Loslass-Prozess unterstützen?
  • Wie kann ich trotz allem für innere Sicherheit und ein Gefühl der Geborgenheit sorgen?

Auch zur Vollmond-Zeit – und gerade, weil das Loslassen so ein besonderes, wichtiges und manchmal schwieriges Thema ist – bietet sich ein Mondritual an. Nimm dir Zeit, mach’s dir gemütlich und widme dich den Themen, die sich gerade zeigen. Insbesondere beim Loslassen kann ein symbolischer Akt super hilfreich sein: Schreibe die Dinge, Gedanken, Menschen etc., einzeln auf kleine Zettel, die du dann – je nachdem, was sich für dich und die Emotionen, die gerade präsent sind, richtig anfühlt – nach und nach zum Beispiel…
… verbrennst,
… zu kleinen Booten faltest und in einem Gewässer ziehen lässt,
… in beliebig kleine Stücke zerreißt oder
… zusammenknüllst und in die Ecke pfefferst.

Mondphase 4: abnehmender Mond

Während der Mond weiter seine Bahnen zieht, wird er aus Sicht der Erde immer kleiner. Wenig verwunderlich steht der abnehmende Mond auch für einen Rückgang der Energie. Zuerst darf aber noch geerntet werden, was in den vergangenen Wochen (und mehr) gereift ist!

Bei Vollmond hast du erste Impulse gesetzt, gewisse Dinge loszulassen. Manchmal ist es damit schon getan – meistens jedoch brauchen diese Loslass-Prozesse jetzt weiterhin Aufmerksamkeit und Unterstützung. Der Vollmond ist schließlich auch nicht von einer auf die nächste Nacht wieder vollkommen dunkel, sondern nimmt nach und nach ab, bis er nur noch eine dünne Sichel ist und ca. zwei Wochen nach Vollmond wieder von Neuem beginnt.

In dieser Phase darfst du besonders achtsam mit deiner eigenen Energie umgehen und dich immer wieder fragen:

  • Was brauche ich gerade?
  • Was tut mir gut?
  • Welche Bedürfnisse sind da?
  • Welche Emotionen wollen wahrgenommen werden und was teilen sie mir mit?

Außerdem kannst du dir immer wieder den Fokus in Erinnerung rufen, den du dir zu Neumond gesetzt hast, und dich fragen:

  • Wie steht es um meine Ziele?
  • Wo braucht es erneute Kurskorrekturen?

Und ganz besonders:

  • Was will in diesem Mondzyklus noch zu Ende gebracht werden?

Auch für diese Reflexion bietet sich besonders der (abnehmende) Halbmond ca. eine Woche nach Vollmond an.

Abnehmender Halbmond (auch „drittes Viertel“): das Licht der Sonne beleuchtet nur noch die linke Hälfte des Mondes. Bild: © Philippe Donn auf Pexels

Die Tage vor dem Neumond: der Dunkelmond

Im symbolischen bzw. spirituellen Sinne wird oft den Tagen direkt vor dem Neumond eine besondere Bedeutung beigemessen. Da der Mond in dieser Zeit nur noch als hauchdünne Sichel am Himmel zu sehen ist, wird diese Mondphase auch als „Dunkelmond“ bezeichnet (wenn man sie denn als eigene Mondphase bezeichnen möchte).

Kurz vor Neumond: der Mond ist nur noch als hauchdünne Sichel auf der linken Seite zu sehen (jedenfalls auf der Nordhalbkugel). Bild: © Vladyslav Dushenkovsky auf Pexels

Hier geht es darum, den aktuellen Mondzyklus achtsam abzuschließen. Entsprechend der Dunkelheit am Nachthimmel, ist dies eine Zeit des Rückzugs und der Innenschau. Nimm dir jetzt gerne etwas Zeit, um zurückzublicken: Was hast du in den letzten Wochen erreicht? Was ist gut gelaufen, was hättest du dir anders gewünscht? Welche Erkenntnisse und Lektionen nimmst du aus diesem Mondzyklus mit? Wie ging es dir in den letzten Wochen? Wie gut hast du dich um dich selbst gekümmert? Wie geht es dir jetzt, wenn du so zurückblickst?

Vor allem lege ich dir für diese Zeit folgende Fragen ans Herz:

  • Wofür bin ich dankbar, worauf stolz – und wie würdige (feiere) ich diese Dinge?
  • Was brauche ich jetzt, um Kraft zu schöpfen und in 1-3 Tagen mit positiver Energie in den neuen Mondzyklus zu starten?

Wenn du schon in diesen Tagen einen kleinen Rückblick wagst, kannst du dich zu Neumond ganz frei dem neuen Mondzyklus widmen. Natürlich kannst du diesen Teil aber auch wunderbar als ersten Teil in dein Neumond-Ritual integrieren. Persönlich mache ich es mal so, mal so. Auf jeden Fall sollte vor der Neuausrichtung eine kleine Reflexion stattfinden: mehr Klarheit über das „Wo stehe ich gerade?“ bringt meistens auch mehr Klarheit über das „Wo möchte ich hin und was braucht es dafür?“ mit sich.

Fazit: Jede Phase ist wertvoll und darf zelebriert werden!

Wie bereits am Anfang dieses Artikels dargestellt, bilden die Mondphasen den Kreislauf des Lebens in wenigen Wochen ab, der jedem Lebewesen, jedem Ding und auch jedem Ziel, Projekt oder Wunsch innewohnt: vom Neubeginn über eine oder mehrere Phase(n) des Wachstums hin zum Höhepunkt, auf den Vervollständigung, Ernte und Loslassen folgen.

Natürlich ist bei Weitem nicht jedes Ziel innerhalb der knapp vier Wochen eines einzigen Mondzyklus erreicht – das ist allerdings weder Anspruch, noch Sinn und Zweck der Übung. Indem wir den Mond als naturgegebene und sichtbare Erinnerung nutzen und uns regelmäßig die Zeit nehmen, entsprechend der Energie der entsprechenden Mondphase innezuhalten und zu reflektieren, können wir zurückkommen zu unserer eigenen Natur.

Ob wir „nur“ einen oder beide Höhepunkte nutzen (Neu- und/oder Vollmond) oder auch zu den Halbmonden in die Reflexion gehen – in jedem Fall widmen wir uns so mindestens alle paar Wochen unseren inneren Prozessen. In einer Zeit, in der jede*r von uns fast ständig unendlich vielen Anforderungen und Erwartungen von außen ausgesetzt ist, ist das unendlich wertvoll!

Die regelmäßige Innenschau führt dazu, dass wir bewusster und achtsamer leben – von innen heraus, geleitet von den eigenen Wünschen und Träumen, statt unter Stress fremden Idealen nachzujagen und die Jahre unbewusst an uns vorbeiziehen zu sehen.

All das durch einen so simplen Akt wie den gelegentlichen Blick in den Nachthimmel (oder die Kalender-Erinnerung daran)! 🙂

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